Kirchenkreis

Von Monika Salzmann

HEEDFELD + „Der Austausch hat sich wirklich gelohnt.“ Wie die Weltdienstbeauftragte Annika Esuman-Gwira, die jüngst gemeinsam mit Simon Patti (1. Vorsitzender des CVJM Hülscheid-Heedfeld) einen Austausch nach Ghana leitete, beim Jahresfest des Vereins im Heedfelder Gemeindehaus darlegte, soll es zwischen dem örtlichen CVJM und dem YMCA Tema in Ghana eine Partnerschaft auf Augenhöhe mit häufigen Austauschmöglichkeiten geben. Der Austausch und Visionen, wie die Partnerschaft auf Dauer lebendig ausgestaltet werden kann, standen im Mittelpunkt des Jahresfests.

„Wir haben angefangen, über die Klima- und Umweltproblematik zu sprechen“, erklärte Annika Esuman-Gwira. Wie sie ausführte, soll es regelmäßige Treffen in Form von Zoom-Meetings geben, bei denen gemeinsame Projekte entwickelt werden, die dann in den jeweiligen Kreisen umgesetzt werden könnten. Beispielsweise sei es möglich, mit Jungscharkindern Wasserspender zu bauen. Kleine Projekte und kleine Dinge, um voneinander zu lernen, seien angedacht. Der Vorstand in Tema sei jung, habe Lust und wolle auf alle Fälle in Kontakt bleiben.

Neben dem Kennenlernen der ghanaischen Kultur und der YMCA-Arbeit vor Ort lag ein Fokus des Besuchs auf Klimagerechtigkeit. Sehr lebendig und anschaulich schilderten die beiden Ghanafahrer, die mit einer zehnköpfigen Gruppe junger Erwachsener in dem afrikanischen Land unterwegs waren, ihre Eindrücke der Reise. Nach einem gemütlichen Kaffeetrinken zum Auftakt, ließen beide an den Eindrücken und Erlebnissen des Austauschs, der seit vielen Jahren besteht, aber durch Corona eingeschlafen war, teilhaben. Der Besuch zweier Ghanaer im Vorjahr habe den Anstoß zu der Reise gegeben. „Die Plätze waren schnell voll“, erklärte Simon Patti.

Was gut und was weniger gut lief, war zu hören. In besuchten Schulen hätten die Schalksmühler beispielsweise gern mehr Zeit gehabt, um mit den Schülern über den Klimawandel und andere Themen zu sprechen. Bilder zeigten die Gruppe am Volta-Stausee, auf einer Farm, in einer Fabrik, im Hafen, wo sie das Beladen von Containerschiffen verfolgen konnte, auf dem Markt, auf Nationalpark-Hängebrücken und bei Spielen mit dem Partnerverein. Bedrückend hingegen war der Bericht über den Besuch des Cape Coast Castles, das einst als Gefängnis für Einheimische diente, die für den Verkauf in die Sklaverei vorgesehen waren. Der Besuch habe ein Gefühl der Bedrückung geweckt. „Man ging in Gefängnisse, in denen Männer und Frauen gehalten wurden – unter unmenschlichen Bedingungen“.

Was das weitere Programm anging, musste der CVJM Hülscheid-Heedfeld wetterbedingt kurzfristig umplanen. Wegen des anhaltenden Regens konnten die geplanten Outdoor-Spiele wie Indiaca und Fußballdarts nicht aufgebaut werden. Stattdessen öffnete Simon Patti den Container für die Kinder und Jugendlichen. Auch das angedachte Grillen entfiel. Als Alternative gab’s Pizza. Mit einer Andacht bereicherte Raphael Patti das Jahresfest.