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Pilotprojekt für den Konfirmandenunterricht

7.5.2019

Auch im Generationencafé im Plettenberger Sozialzentrum „Halle für Alle“ werden die Konfirmanden diakonische Arbeit vor Ort erleben. (Foto: Wolfgang Teipel)
Auch im Generationencafé im Plettenberger Sozialzentrum „Halle für Alle“ werden die Konfirmanden diakonische Arbeit vor Ort erleben. (Foto: Wolfgang Teipel)

PLETTENBERG + „Die Diakonie ist die Sozialhilfe der Kirche.“ „Diakonie, da kann man hingehen, wenn man Hilfe braucht.“ Die Antworten aus dem Kreis der Katechumenen treffen den Kern. Ab jetzt soll der Nachwuchs aus der evangelischen Kirchengemeinde Plettenberg mehr über die Arbeit Diakonischen Werkes im Kirchenkreis Lüdenscheid-Plettenberg erfahren. In Theorie und Praxis.

 

23 Mädchen und Jungen nehmen an einem Pilotprojekt teil. Diakonie-Geschäftsführerin Iris Jänicke, Heike Schaefer, Leiterin der Freiwilligenzentrale, und Andreas Hirschberg, Pfarrer im Pfarrbezirk II (Holthausen), wollen dazu beitragen, dass jungen Leute in den nächsten Wochen ein tieferes Verständnis für die Arbeit der Diakonie entwickeln.

„Die Diakonie war schon immer ein Teil des Konfirmationsunterrichtes“, sagt Iris Jänicke. So hätten Katechumenen und Konfirmanden auch in der Vergangenheit immer wieder mal diakonische Einrichtungen im Kirchenkreis besucht. „Allerdings immer mehr oder weniger unvorbereitet.“ Das soll sich ändern. Mit dem Pilotprojekt sollen die Mädchen und Jungen systematisch in die Arbeitsfelder des Diakonischen Werkes eingeführt werden.

So erfahren sie in den nächsten Wochen mehr über den Dienst am Menschen, der oft über das hinaus geht, was staatliche Institutionen leisten können. Und das reicht weiter, als notleidendenden Menschen Obdach, Kleidung und Nahrung zu bieten. Der diakonische Auftrag, so wie er aus der Bibel abgeleitet wird, schließt das liebevolle Gegenüber, Würde und Sinn vermittelnde Nähe und tragende soziale Kontakte gegenüber Hilfsbedürftigen mit ein.

 

Wie das aussieht, werden die 23 Mädchen und Jungen in kleinen Gruppen auch bei der praktischen Arbeit vor Ort erfahren. So werden sie nach einführenden Gesprächen Kinder im Familienzentrum „Mittendrin“ begleiten und nach entsprechender Einweisung einen Nachmittag mit älteren Menschen im Seniorencafé verbringen. Dazu können sie persönliche Erfahrungen auf dem Arbeitsfeld Flüchtlinge und Migranten machen und sich im Sozialzentrum „Halle für Alle“ mit dem Arbeitsfeld Armut befassen.

Die Plettenberger Katechumenen sollen Vorreiter für nachfolgende Konfirmanden-Jahrgänge sein. „Ihr seid die Testpiloten“, sagte Pfarrer Hirschberg vor einigen Tagen bei der Einführung in das Projekt.

Iris Jänicke, Heike Schaefer und Andreas Hirschberg werden den Verlauf des Pilotprojektes genau beobachten und aus ihren Erkenntnissen einen Leitfaden entwickeln. Er soll allen Gemeinden im Kirchenkreis zur Verfügung gestellt werden, die junge Leute während des Konfirmationsunterrichtes in besonderer Weise in die Aufgaben und Arbeit der Diakonie und den Dienst am Nächsten vorbereiten wollen. ©WT

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