Artikel Archiv

Auf dem Weg zu mehr Zivilcourage

1.5.2022

Teilnehmerinnen des Workshops mit Anne Abbas (3.v.l.) sowie Evangelia Kasdanastassi und Büchereileiterin Dagmar Plümer. (Foto: Wolfgang Teipel)
Teilnehmerinnen des Workshops mit Anne Abbas (3.v.l.) sowie Evangelia Kasdanastassi und Büchereileiterin Dagmar Plümer. (Foto: Wolfgang Teipel)

LÜDENSCHEID + Zivilcourage zu beweisen ist wichtig. Es ist aber nicht immer so einfach. Das räumten Teilnehmerinnen eines zweiteiligen Workshops in der Stadtbücherei Lüdenscheid ein. Zu dieser Veranstaltung hatte die Integrationsagentur des Diakonischen Werkes Lüdenscheid-Plettenberg in Kooperation mit der Stadtbücherei und der VHS Lüdenscheid eingeladen. Referentinnen waren Karin Kettling und Anne Abbas vom Duo „ZivilCourage“.

 

Jeder kennt das. Man hört einen blöden Spruch an der Kasse, etwa gegen Migranten, oder man bekommt eine lautstarke Auseinandersetzung mit, bei der Beleidigungen fallen. Die erste Reaktion:  „Eigentlich müsste man jetzt eingreifen.“ Der zweite Schritt bleibt meistens aus.

 

"Hier begegnet man sich mit Respekt"

 

Anne Abbas lieferte bei der zweiten Veranstaltung am Dienstag Argumentationshilfen und Tipps. „Am besten nutzen Sie in solchen Situationen einen Satz oder Spruch, der schon einmal funktioniert hat“, riet die Referentin. Damit griff sie die Erfahrungen auf, die eine der Teilnehmerinnen bereits einmal gemacht hatte. Sie stoppte eine Auseinandersetzung mit rassistischem Hintergrund mit den Worten: „So nicht. Hier begegnet man sich mit Respekt.“ Danach herrschte Ruhe. „Solche Schlüsselsätze sollte man sich merken“, empfahl Anne Abbas.

 

Grenzen ziehen und

die eigene Meinung äußern

 

Grenzen ziehen, die eigene Meinung äußern, verbindlich und ruhig bleiben, Gegenfragen formulieren, Verallgemeinerungen hinterfragen oder einen Perspektivwechsel wagen – das alles könne plumpen oder rassistischen Sprüchen und ihren Urhebern den Wind aus den Segeln nehmen. „Respektvoll bleiben aber eindeutig sein“, müsse die Devise lauten.

Zudem erhielten die Teilnehmerinnen eine Menge weiterführender Tipps und Links in Form eines Handouts, um das Erlebte nachwirken zu lassen und sich weiterzubilden.

 

Projekt "Regal der Vielfalt"

 

Evangelia Kasdanastassi von der Integrationsagentur wies in diesem Zusammenhang auch auf das Projekt „Regal der Vielfalt“ hin. Diese Bücherecke wird in Kooperation zwischen Stadtbücherei und Integrationsagentur bestückt. Das „Regal der Vielfalt“ ist ausgestattet mit Romanen, Sachbüchern, Spielen und weiteren Materialien für Kinder, Jugendliche und Erwachsene. Inhaltlich beschäftigen sich alle Medien mit dem Thema des Zusammenlebens in der Vielfaltsgesellschaft sowie dem Umgang mit Diskriminierung und Rassismus.

zurück zur Übersicht