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Lieblingswort "Trotzdem"

17.9.2022

Iris Jänicke, Geschäftsführerin Diakonisches Werk Lüdenscheid-Plettenberg. Foto: EKKLP
Iris Jänicke, Geschäftsführerin Diakonisches Werk Lüdenscheid-Plettenberg. Foto: EKKLP

Liebe Leser und Leserinnen,

 

Denken Sie trotz großer Anstrengungen auch manchmal: „Das bringt doch nichts“? Kennen Sie das Gefühl von Niedergeschlagenheit und Vergeblichkeit? Die Bibel erzählt eine Geschichte von Simon, dem Fischer. Er war jemand, der dieses Gefühl sehr genau kannte. Die Geschichte geht so:

 

Im Nachgang einer Predigt am See schlägt Jesus dem Simon vor, er solle doch noch mal rausfahren, zum Fische fangen. Aber Petrus ist müde, erschöpft, desillusioniert. Er habe, so argumentiert er, doch schon die ganze letzte Nacht auf dem See verbracht und nichts gefangen. Die Netze sind leer geblieben. Und jetzt noch mal rausfahren? Was konnte dieser Jesus schon wissen von der Fischerei, er, Simon, war doch der Fachmann mit jahrzehntelanger Erfahrung, ein Profi eben. Und seine Erfahrung sagte ihm, heute sei wahrlich kein guter Tag, um einen Fang zu machen. Wer kennt nicht solche Situationen? Manchmal sinkt einfach der Mut. Eine Krise nach der anderen. Harte Arbeit, viele Anstrengungen, die keinen Erfolg zeitigen. „Wir haben die ganze Nacht gearbeitet und nichts gefangen“, sagt Simon entnervt. Jesus schweigt und wartet ab. Er überredet und bedrängt nicht. Simon ist der Profi, er muss entscheiden. Und plötzlich sagt Simon: „Aber auf dein Wort hin will ich die Netze auswerfen.“

 

Simon hat sich einen Ruck gegeben. Immerhin hatte dieser Jesus am Vortag seine Schwiegermutter geheilt. Man konnte ihm wohl vertrauen. Also greift er den Vorschlag auf und fährt noch mal raus. Die anderen Fischer, die am Ufer stehen, werden aufmerksam: Was tun die da, diese Verrückten? Sie fahren doch tatsächlich nochmal raus. Dahin, wo es tief ist. Erfahrene Schaulustige schütteln die Köpfe: „Das bringt doch nichts.“ Und dann: Die unvorhersehbare Sensation! „Ihre Netze begannen zu reißen.“ Niemals  zuvor hatte es einen solchen Fang gegeben!

 

Eine grandiose Geschichte. Ulrich Lilie, der Präsident der Diakonie Deutschland, betont es in seinen Predigten immer wieder:  „Trotzdem“ - ist eines der Lieblingsworte Gottes!  „Auf dein Wort hin…“ Wer auf Jesus Christus vertraut, kennt keine hoffnungslosen Fälle. Immer wieder einen Neuanfang wagen und – vollkommen verrückt – immer wieder das Beste geben. Heute. Für die Menschen. Und zum Lobe Gottes. Zuallererst für die, von denen alle Welt sagt: Ein hoffnungsloser Fall.

 

Solche Erfahrungen wünsche ich Ihnen!

Ihre Iris jänicke, Diakonisches Werk Lüdenscheid-Plettenberg

 

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