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Diakonisches Praktikum im Sprachcafé

4.6.2019

Spielen und Spaß haben - das funktioniert im Sprachcafé. Foto: Wolfgang Teipel
Spielen und Spaß haben - das funktioniert im Sprachcafé. Foto: Wolfgang Teipel

Plettenberg. Im Sprachcafé der Freiwilligenzentrale des Diakonischen Werkes in Plettenberg darf nur Deutsch gesprochen werden. Das ist sehr schwierig für den jungen Mann aus Syrien. Er hat gerade erst begonnen, die fremde Sprache zu lernen. Das Spielen mit Piet und Linus klappt dafür umso besser.

 

Piet und Linus nehmen als Katechumenen an einem Pilotprojekt des Diakonischen Werkes und der Ev. Kirchengemeinde Plettenberg teil. Sie absolvieren ein diakonischen Praktikum. Die beiden Jungs haben sich das Arbeitsfeld Flüchtlinge/Migranten ausgesucht. Sie haben an einer kurzen theoretischen Einführung teilgenommen und sich dann in die praktische Arbeit im Sprachcafé gestürzt.

 

Beim Halli-Galli-Spiel mit dem jungen Flüchtling aus Syrien haben die beiden jede Menge Spaß. Er hat die Regeln schnell verstanden. Das funktioniert auch mit geringen Sprachkenntnissen. Manchmal geht’s eben auch mit Zeichensprache.

 

Linus hat die Kinder und Jugendlichen im Sprachcafé beim ersten Besuch mit Zaubertricks beeindruckt. So war die Kontaktaufnahme zu den jungen Migranten schnell erfolgreich geschafft.

 

Mit den Hintergründen von Flucht und Vertreibung hatten sich die beiden jungen Plettenberger vorher selten beschäftigt. Bei der theoretischen Vorbereitung auf die Besuche im Sprachcafé erfuhren sie viel Neues. Jetzt kennen sie die Hintergründe und können zwischen Vorurteilen, Fakenews und Tatsachen unterscheiden. „Schon interessant“, sagen Piet und Linus. Möglicherweise werden sie für ihre Abschlusspräsentation einen kleinen Sketch zum Thema Vorurteile vorbereiten.

 

Zum Diakoniepraktikum: 23 Mädchen und Jungen nehmen an dem Pilotprojekt teil. Diakonie-Geschäftsführerin Iris Jänicke, Heike Schaefer, Leiterin der Freiwilligenzentrale, und Andreas Hirschberg, Pfarrer im Pfarrbezirk II (Holthausen), wollen dazu beitragen, dass die jungen Leute in den nächsten Wochen ein tieferes Verständnis für die Arbeit der Diakonie entwickeln. Aus den Erkenntnissen des Pilotprojekts soll ein Leitfaden entwickelt werden. Er wird allen Gemeinden im Kirchenkreis zur Verfügung gestellt, die junge Leute während des Konfirmationsunterrichtes in besonderer Weise in die Aufgaben und Arbeit der Diakonie und den Dienst am Nächsten vorbereiten wollen.

 

 

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