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Haltung zeigen gegen schleichenden Rassismus

12.11.2019

Das Duo "Zuvielcourage in Aktion. Foto: Rolf Schönfeld
Das Duo "Zuvielcourage in Aktion. Foto: Rolf Schönfeld

Lüdenscheid. Am Freitag, 15. November, gestaltet das Duo „Zuvielcourage“ in den Museen der Stadt Lüdenscheid ab 19 Uhr einen Abend, der mehr Mut machen soll gegen Stammtischparolen, schleichenden Rassismus und rechtsextreme Parolen anzugehen. Der Eintritt ist frei.

 

Für Museumsleiter Dr. Eckhard Trox passt eine solche Theaterveranstaltung ins Museum. „Hier zeigen sich politisch-historische Zusammenhänge“ sagt er und erinnert an die Ausstellung zum Thema „Zuwanderung in Lüdenscheid und dem Märkischen Kreis“ in Zusammenarbeit mit dem Verein „Wir hier“. „Wir hier“, die VHS Lüdenscheid und das Kommunale Integrationszentrum Märkischer Kreis zählen zu den Kooperationspartner des Integrationszentrums des Diakonischen Werkes, das zu diesem Abend einlädt.

 

Schlagfertigkeit gegen plumpe Parolen

 

Jürgen Albrecht und Karin Kettling bilden das Duo „Zuvielcourage“. Die beiden Schauspieler und Antirassismus-Trainer wollen an diesem Abend zeigen, wie man plumpen Parolen schlagfertig begegnen kann. Das Schauspieler-Duo stellt Stammtischgespräche nach und entlarvt im gespielten Streit Argumentations- und Verhaltensmuster. Der Abend soll Menschen ermutigen, sachlich, rhetorisch geschickt und entschieden auf menschenverachtendes Gerede zu reagieren. Am Ende des Abends kommt das Duo mit den Gästen ins Gespräch und entwickelt mit ihnen eine Art Notwehr als Gegenstrategien.

 

Nicht auf Stammtischniveau herablassen

 

So wollen sie allen helfen, die sich bislang nicht getraut haben, sich einzumischen, wenn ausländerfeindliche Sprüche fallen oder wenn gegen bestimmte Bevölkerungsgruppen gehetzt wird. „In solchen Situationen darf man eben nicht in Aggression verfallen und sich auf Stammtisch-Niveau herablassen“, sagt Evangelia Kasdanastassi von der Integrationsagentur des Diakonischen Werkes. Dass dazu auch ein wenig Mut gehört, ist der Frau, die sich für ein friedvolles interkulturelles Miteinander einsetzt, klar. Und auch Museumsleiter Dr. Eckhard Trox stellt fest: „Fakt ist: Wir brauchen mehr Zivilcourage. Auch gegen die Unterdrückung von Meinungsfreiheit.“

 

Er hofft auf einen Abend mit vielen Gästen und setzt auf eine Atmosphäre, in der sich spontan interessante Gespräche entwickeln. Das Duo „Zuvielcourage“ wird nämlich nicht nur Szenen spielen, in denen Mut zum Einmischen gefordert ist. Es wird auch versuchen, das Publikum mit ins Geschehen einzubeziehen.

 

Unterstützt wird die Veranstaltung auch vom Kulturhaus, das einige Requisiten beisteuert. Um den Service kümmert sich ein Team des „Kleinen Prinzen“.   

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