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Diakonie hilft Kindern beim Lernen

14.3.2021

Zusammen mit den Betreuerinnen Michelle, Hanadi und Abeer (hintere Reihe) haben Filiz, Ela, David, Lorant und Dalesio ihre Lernrückstände aufgeholt. Foto: Wolfgang Teipel/dw
Zusammen mit den Betreuerinnen Michelle, Hanadi und Abeer (hintere Reihe) haben Filiz, Ela, David, Lorant und Dalesio ihre Lernrückstände aufgeholt. Foto: Wolfgang Teipel/dw

Plettenberg. Das war mal eine richtig gute Tat. Mithilfe einer Privatspende hat das Diakonische Werk im Ev. Kirchenkreis Lüdenscheid-Plettenberg vier Wochen lang Grundschüler unterstützt. So konnten die Mädchen und Jungen Lerninhalte nachholen, die sie während des Distanzunterrichts zu Hause nicht erarbeiten konnten. „Leider ist uns die Finanzierung nur für vier Wochen möglich gewesen“, bedauert Gudula Mueller-Töwe, Schulsozialarbeiterin und Koordinatorin der Sprach- und Integrationskurse der Diakonie. Seit Montag, 1. März, müssen sich die Kinder wieder an den Wechsel von Schule und Fernunterricht zuhause gewöhnen.

Freitag, 26. Februar. Es ist der letzte Kurstag: Im Musikraum der Martin-Luther-Schule sitzen fünf Kinder hochkonzentriert über ihren Hausaufgaben. Die Betreuerinnen Hanadi und Abeer helfen ihnen, wenn’s mal nicht mehr weitergeht. Sie arbeiten sonst als Kinderbetreuerinnen in einem Elternintegrationskurs, der zurzeit aber noch ausgesetzt ist. Beide waren in Syrien bis zu ihrer Flucht nach Deutschland als Lehrerinnen tätig. Mit von der Partie ist Praktikantin Michelle. Die Lehramtsstudentin kümmert sich an diesem Tag um Ela.

Hanadi und Abeer sind stolz auf ihre Schützlinge. Dass die Mädchen und Jungen im Unterricht während der Coronazeit nicht so richtig mitkommen, liegt nicht an den Kindern. „Sie wollen lernen“, sagt Hanadi. Aber es gibt vieles, was sie bremst. Unzuverlässiges Internet zuhause, kaum Unterstützung von den Eltern, die keine Erfahrung mit digitalem Lernen haben und oft selbst nur sehr schlecht Deutsch sprechen, Raumnot und mehr. Das alles war im vierwöchigen Betreuungsprojekt anders. Die Arbeit mit den drei Frauen, die sich in zwei Kursen um fünf beziehungsweise neun Kinder kümmern konnten, hat Filiz, Ela, David, Lorant und Dalesio und die anderen enorm weitergebracht. „Sie haben messbare Fortschritte erzielt“, sagt Gudula Mueller-Töwe. Und sie bestätigt: „Die Kinder waren sehr fleißig.“ Dreieinhalb Stunden Unterricht und Hausaufgabenhilfe an den Tagen, an denen sie ihre Schule nicht besuchen konnten, waren eine große Hilfe.

Der Kurs war für alle wichtig. „Es war super“, sagt die türkischstämmige Ela. Die meiste Unterstützung benötigte wohl Dalesio. Er ist im Herbst 2020 mit seinen Eltern aus Rumänien nach Deutschland gekommen. Der Junge ist sehr zurückhaltend und findet sich nur schwer zurecht. Gudula Mueller-Töwe muntert ihn auf. „Im Sommer können wir uns sicher schon richtig unterhalten“, spricht sie ihm Mut zu. Wenn es nach ihr gegangen wäre, hätte der Kurs bis zum Ende des Wechselunterrichts fortgeführt werden können.

Um solche und ähnliche Projekte weiterhin durchführen zu können, freut sich das Diakonische Werk über jede Hilfe.

Spendenkonto „Notbetreuung Lernen“:

Sparkasse Lüdenscheid - IBAN DE17458500050000000562

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