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Musik im Zeichen der Völkerverständigung

2.12.2023

"Es lebe der Frieden und die Freundschaft": Mit diesem Wunsch verabschiedete sich der Chor vom Publikum. Foto: Kasdanastassi
"Es lebe der Frieden und die Freundschaft": Mit diesem Wunsch verabschiedete sich der Chor vom Publikum. Foto: Kasdanastassi

„Es lebe der Frieden und die Freundschaft“. Mit diesem Wunsch verabschiedete sich der türkische Chor des Aachener Kulturvereins „Barrierefrei“ vom Publikum in der Musikschule Lüdenscheid.

Damit endete am Samstagabend ein Konzert mit griechischen und türkischen Liedern sowie Stücken aus bekannter Komponisten aus verschiedenen Musikepochen, gespielt von Lehrerinnen und Lehrern sowie Schülerinnen und Schülern der Musikschule.

Die Kooperationsveranstaltung von der Integrationsagentur des Diakonischen Werkes und der Musikschule bot gute Unterhaltung und setzte zugleich ein Zeichen für mehr Völkerverständigung. Evangelia Kasdanastassi begrüßte das Publikum im gut gefüllten Saal der Musikschule mit den Worten „Musik spricht dort, wo Worte fehlen.“ Bürgermeister Sebastian Wagemeyer sprach ein Grußwort, in dem er daran erinnerte, dass in Lüdenscheid Menschen aus über 100 Nationen zumeist friedlich zusammen lebten.

„Musik verbindet – neue Räume für Verständigung schaffen“, so lautete das Motto des Abends. Vorgestellt wurden Lieder, die sowohl in der Türkei als auch in Griechenland gesungen werden.

Dazu hat sich unter der Leitung des Pianisten Georgios Chatziantonis ein musikalisches Projekt zusammengefunden. Es setzt sich zusammen aus einem Chor mit Solistin Marianne Zorba sowie der Sängerin Tina Kanka und Instrumentalisten, die deutscher, griechischer und türkischer Abstammung sind.

Der Pianist Georgios Chatziantonis und Leiter des Projekts ist Giorgos ist in Abandon auf Rhodos geboren. Er kam mit acht Jahren als Gastarbeiterkind nach Deutschland, studierte 1979 an der Folkwangschule in Essen Klavier und von 1980 bis 1984 Klavier und Komposition an der Rheinischen Musikschule Köln. Er moderierte den Abend und erinnerte dabei an die verlorene gemeinsame Vergangenheit von Türken und Griechen in Kleinasien sowie an den Vertrag von Lausanne von 1923. Er regelt die bis heute gültigen Grenzen der Türkei zu seinen europäischen Nachbarn und hatte gravierende Folgen für die Situation auch griechischer Minderheiten auf türkischem Staatsgebiet. 

Zusammen mit seiner Gruppe gab Georgios Chatziantonis im Frühjahr 2023 mehrere Benefizkonzerte zugunsten der türkischen Erdbebenopfer in Deutschland, in Athen und auf Rhodos.

 

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